Donnerstag, 15. Dezember 2011

3 - So denken Millionäre

Amazon ist super. Jedes bestellte Buch kommt in Rekordzeit. Wie die das bloss machen? Faszinierend! So schnell muss ich auch werden, wenn ich meine Wette gewinnen möchte. Eine Million Euro Nettovermögen in sieben Jahren. Schon reisse ich den Karton auf und halte gleich darauf das Buch in der Hand.




Ich weiss, ich bin ein bissl penibl, wenn ich ein neues Buch in der Hand halte. Ich muss es fühlen, durchblättern, auf mich einwirken lassen. Dann lese ich einfach alles, bevor ich mit dem eigentlichen Buch anfange. Ich lese den Titel, den Verlag, das Copyright, die Widmung für die Familie. Ich nähere mich langsam dem Inhaltsverzeichnis. Und jetzt, jetzt will ich wissen, was wiklich drinnen steht!

Das Buch ist in 2 Teilen gegliedert. Der erste Teil beschäftigt sich mit dem gegenwärtigen finanziellen Verhaltensmustern, den wir nachhängen. Geprägt durch Eltern, Schule, Gesellschaft. Es werden 4 Schlüsselstrategien vorgestellt, die uns zur Bewusstseinsmachung und Veränderungen unseres mentalen finanziellen Verhaltensmustern bewegen soll.


Im zweiten Teil des Buches werden die unterschiedlichen Denkstrukturen von reichen Menschen, Mittelständlern und Armen untersucht, um an Hand von 17 Grundeinstellungen unsere Denke zu ändern.

Okay, schauen wir mal. Ziemlich am Anfang des ersten Teiles wird bereits erklärt, dass unsere innere Welt, also dass was wir denken, ausschlaggebend ist für das, was wir in der äusseren Welt erhalten. Dies führt zum Vermögensleitsatz "Gedanken führen zu Gefühlen" > "Gefühle führen zu Handlungen" > "Handlungen führen zu Ergebnissen" und zu den ersten konkreten Schritten, sich neu zu orientieren und sich Vorbilder zu suchen,von denen man lernen kann.

Im zweiten Teil des Buches gibt es dann 17 Kapitel, welche die grundlegende Denke erfolgREICHer Menschen darstellt. 
  1. Reiche Menschen denken "Ich gestalte mein Leben selbst"
  2. Reiche Menschen befassen sich mit Geld, um zu gewinnen
  3. Reiche Menschen sind ganz und gar dem Reichtum verpflichtet
  4. Reiche Menschen denken im großen Maßstab
  5. Reiche Menschen konzentrieren sich auf Chancen
  6. Reiche Menschen bewundern andere reiche und erfolgreiche Menschen
  7. Reiche Menschen verkehren mit positiven, erfolgreichen Menschen
  8. Reiche Menschen sind bereit, für sich selbst und ihren Wert zu werben
  9. Reiche Menschen beherrschen ihre Probleme
  10. Reiche Menschen sind ausgezeichnete Empfänger
  11. Reiche Menschen wählen ihreBezahlung basierend auf Ergebnissen
  12. Reiche Menschen denken "beides"
  13. Reiche Menschen konzentrieren sich auf ihr Nettovermögen
  14. Reiche Menschen gehen Gut mit ihrem Geld um
  15. Reiche Menschen sorgen dafür, dass ihr Geld für sie arbeitet
  16. Reiche Menschen handeln trotz ihrer Furcht

Naja, da ist schon einiges dabei, was sich bei näherer Betrachtung, wenn diese Grundsätze stimmen, negativ bei mir auswirken. Meine Einstellung zu Geld war bisher die, die hier als nicht sehr zielführend beschrieben wird. Eben so, wie wir es von unseren Eltern, Lehrern und der Gesellschaft dauernd gehört und gelernt haben. Und auch heute noch hören. 

Das bedeutet nichts anderes, als dass ich mich im falschen Umfeld befinde. Was kein Wunder ist, denn ich stamme aus einer kleinbürgerlichen Familie. Bei uns wurde über sichere Jobs, Schule als Allheilmittel auf dem Weg zu ein bissl mehr Gehalt und Probleme mit dem Chef gesprochen.  Nicht über Geschäftskonzepte und Investitionsstrategien.

Eine der allerwichtigsten Dinge, die für mich gelten ist, dass ich bisher keinen wirklichen Grund hatte, Millionär zu werden. Ich meine, jeder will Millionär werden, aber die wenigsten wollen es WIRKLICH, WIRKLICH, WIRKLICH. Um so ein Ziel erreichen zu können, muss man innerlich brennen. Dieses Ziel muss über allen stehen. Man muss Entscheidungen treffen, welche die Zielerreichung unterstützen, dazu sollte man die Denke der Reichen, wie oben besprochen, bereits verinnerlicht haben.

Ich setze mich wieder auf meine Terasse, die unvermeidliche Tasse Kaffee dabei und wieder eine himmlische, kubanische Zigarre. Diesmal eine Cohiba Robusto. Ich zünde die Zigarre an, geniesse die ersten Züge. Blicke auf die Zigarre. Ist immerhin die, die für Fidel himself entwickelt wurde. Ich meine, gehts mir wirklich so schlecht, dass ich mich aus meiner Komfortzone bewegen muss um unbedingt reich zu werden. Ich habe ein phantastisches Leben, wieso soll ich das jetzt ändern? 

Es stimmt scheinbar wirklich. Das bestätigen mir meine eben hochgekommenen Gedanken recht eindrucksvoll. Ohne einen emotionalen Grund, ohne ein emotionales WARUM, wird es nicht gehen. 

Also, als nächstes Schritt, brauche ich einen Grund, WARUM ich 7 Jahre auf ein Ziel mit aller Kraft hinarbeiten möchte. WARUM tue ich das? Und WARUM höre ich unter keinen Umständen auf, auch wenn es Entscheidungen fordert, die ich bisher vermieden habe zu treffen.

Ich nehme wieder einen Zug aus meiner Cohiba. Schliesse meine Augen und stell mir in den wundervollsten Bildern vor, wie es ist, wenn ich eine Million besitze. Meine Gedanken wandern zu Maseratis, einer tollen Penthauswohnung, Luxusreisen und Luxusrestaurants. Ich ziehe an meiner Zigarre, aber die ist mir jetzt ob all dieser tollen Bilder ausgegangen. 

Hmmm, wegen Luxus soll ich meinen größten Luxus aufgeben? Meine Freiheit? Meine Freiheit zu tun, was ich möchte, mich mit dem zu beschäftigen was mich begeistert, aufgeben, nur damit ich ein Leben in einem anderen Klischee leben kann. Ein Leben, dass mich bisher gar nicht interessierte?

Ich stehe an der Kippe, aufzugeben. Ich weiss einfach nicht, WARUM ich mich in Bewegung setzen sollte um eine Million Euro in sieben Jahren zu verdienen...

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